Großbritannien: Hochburg für Ladungsdiebstähle
Großbritannien ist trauriger Spitzenreiter bei Ladungsdiebstählen vom Lkw. Wie die Transportsicherheitsorganisation Tapa berichtet, ereigneten sich hier im Dezember mehr als 74 Prozent aller in Europa gemeldeten Delikte. Bei sieben Überfällen wurde ein Verlust von jeweils über 100.000 Euro registriert, der größte hatte einen Umfang von 1,14 Millionen Euro: Die mit einer eigenen Zugmaschine ausgestatteten Kriminellen haben dabei auf einem gesicherten Parkplatz in Banbury (Oxfordshire) einen kompletten Auflieger mit Whiskey in ihre Gewalt gebracht.
Der Fahrer eines weiteren Lkw in Kettering (Northhamptonshire) war in seinem Fahrzeug, als Planenschlitzer Computer und Laptops im Wert von rund 136.000 Euro stahlen. Genauso erging es einem Kollegen, dem beim Toddington Motorway Services, einem Hotspot für Ladungsdiebstahl, Fernseher im gleichen Wert entwendet wurden. Fernseher wurden auch in Newark-on-Trent in Nottinghamshire gestohlen, der Wert betrug etwa 111.000 Euro. Whiskey und Wodka für 109.000 Euro erbeuteten Kriminelle in Barking, Essex.
Die Niederlande und Schweden erscheinen in der Tapa-Statistik noch nicht, da ihre Zahlen nicht rechtzeitig zur Verfügung standen. Deutschland stand in der Schwerpunktliste so vorläufig mit sechs Fällen hinter Großbritannien an zweiter Stelle, gefolgt von Frankreich und Italien mit jeweils fünf Übergriffen. Der größte Verlust hierzulande wurde mit einem Umfang von knapp 80.000 Euro bei einem Diebstahl vom Fahrzeug auf der A 13 in Dresden registriert.
Auffälig ist, dass 71 Prozent oder 83 der gemeldeten Diebstähle sich auf ungesicherten Parkplätzen ereigneten. Dabei verschafften sich die Kriminellen in mehr als 86 Prozent der Fälle (absolut: 101) beispielsweise durch Planenschlitzen Zugang zum Fahrzeug. In acht Fällen wurden Fahrer angegriffen oder mit Waffengewalt zur Herausgabe von Ware oder dem kompletten Fahrzeug gezwungen.