Kühne und Nagel zieht sich aus Bietergefecht um DSV zurück
Ein Bietergefecht zwischen DSV und Kühne + Nagel (KN) um die Übernahme von Panalpina wird es nicht geben. „Wenn die Dänen eine noch hoffnungslos überbewertete Panalpina unbedingt erwerben wollen, dann kann man das nicht verhindern“, kommentierte Klaus-Michael Kühne gegenüber der Handelszeitung die aktuelle Entwicklung. Denn DSV hat angekündigt, rund vier Milliarden Franken (etwa 3,55 Milliarden Euro) in den Kauf von Panalpina zu investieren. DSV-Chef Jens Björn Andersen sieht das Ganze als Chance, die globale Präsenz stark auszubauen.
Kühne: Kunden nicht verärgern
Der Ehrenpräsident von Kühne + Nagel, der zugleich indirekt rund 53 Prozent der KN-Anteile hält, fürchtet neben dem komplizierten Verschmelzungsprozess einer derartigen Fusion aber auch die Reaktion der gemeinsamen Kunden. Diese würden oft „sehr allergisch“ reagieren, weil sei dann weniger Logistikdienstleister zur Auswahl hätten. „Ich würde in so einem Fall große Abschmelzprozesse befürchten, sagte Kühne gegenüber der Handelszeitung. Entsprechend negative Erfahrungen habe man bei KN in der Vergangenheit genügend gesammelt.
DSV bei Panalpina-Übernahme auf Augenhöhe
DSV wiederum würde mit dem Deal, wenn er zustande kommen sollte, auf KN aufschließen. KN liegt bei einem Marktanteil von etwa 6,7 Prozent. DSV und Panalpina würden nach einer Fusion zirka 6,4 Prozent vom Kuchen auf sich vereinen. Oder in Umsatzzahlen aus dem Jahr 2017 ausgedrückt: KN lag hier bei einem Umsatz von 18,55 Milliarden Franken, DSV kommt umgerechnet auf knapp zehn Milliarden Franken, Panalpina auf 5,5 Milliarden Franken.
Elefantenhochzeit von DSV und UIT
Für DSV wäre das nicht die erste Elefantenhochzeit. So hat der Logistikkonzern in der Vergangenheit bereits den US-Logistikdienstleister UTI Worldwide aus dem kalifornischen Long Beach übernommen.