Virtual-Reality-Brille macht Cockpit durchsichtig
Studenten des Fraunhofer IOSB haben ein System entwickelt, das per Virtual-Reality-Brille und Kameras den toten Winkel eliminiert.
Das transparente Cockpit, an dem das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) forscht, geht auf die Masterarbeiten von Daniel Reichert und Daniel Secker zurück. Reichert hat laut Fraunhofer zusammen mit VWs Telematikanbieter RIO ein neuartiges Fahrzeugassistenzsystem für Rangiermanöver im Lkw entworfen und getestet. Daniel Secker hat ein Echtzeitsystem für Lkw entwickelt, das mithilfe einer Virtual-Reality-Brille und Stereokameras das Fahrzeug durchsichtig erscheinen lässt. Die Brille legt also ein virtuelles Bild über das Sichtfeld des Fahrers, damit er auch vom Blech verdeckte Hindernisse sehen kann. „Das Ziel dieser Methode ist, die häufigen Unfälle beim Rangieren mit Lkw und Pkw zu minimieren. Bisher übersehen Fahrer oft Hindernisse oder verlassen sich zu sehr auf die vorhandenen Assistenzsysteme“, sagt Daniel Secker. Besonders im Lkw, zudem mit Anhänger, kann der Fahrer seine Umgebung zu einem großen Teil nur über Spiegel oder gar nicht erfassen. Auch Objekte direkt vor dem Fahrzeug kann er nur indirekt wahrnehmen. Diese potenzielle Fehler- und Gefahrenquelle soll das System ausmerzen.
Ein Algorithmus erkennt anhand der Kamerabilder die Position von Objekten im Raum und färbt sie zunächst orange ein. Kommen sie gefährlich nahe, wechselt die Farbe zu rot. Wirklich reif für den Einsatz in der Praxis ist das System allerdings Stand heute noch nicht. Die VR-Brillen seien zu klobig. „Dafür bräuchten wir praxistaugliche VR- oder sogar Augmented-Reality-Brillen.“ Diese könnten die Fahrer, so Seckers Idee, wie eine normale Brille tragen. Bei Rangiermanövern wird dann die virtuelle Darstellungsebene eingeblendet. „Leider haben die heute erhältlichen Modelle dafür noch ein zu schmales Sichtfeld.“