Flüssiggas: die unsichtbare Gefahr
Die Grillsaison startet, und Gasgrills sind im Trend. Die Experten von DEKRA warnen allerdings vor sorglosem Umgang mit Flüssiggasflaschen. Poröse Leitungen, verschlissene Dichtungen, falsche Lagerung, Beschädigungen beim Transport oder falsche Montage können zu Gasaustritt führen und Vergiftungen, Brände oder Explosionen auslösen.
Tritt Propan- und Butangas aus Gasflaschen aus, so ist dies häufig nicht sofort zu bemerken. „Diese Gase sind schwerer als Luft und sammeln sich beim Austritt aus einer undichten Gasflasche bei Fahrzeugen im Fuß- oder Kofferraum“, erklärt Peter Groth, Experte bei DEKRA. „Mischen sie sich mit Luft, genügt meist ein Funke, um eine Verpuffung oder Explosion auszulösen.“
Unbelüftete Räume sind als Lagerort ungeeignet
Aus dem gleichen Grund dürfen Gasflaschen nicht unterhalb des Erdniveaus, etwa in einem Keller, gelagert werden. Tritt schleichend Gas aus, kann es sich über einen längeren Zeitraum am Boden sammeln und zur Gefahr werden. Auch andere unbelüftete Räume wie etwa Garagen sind als Lagerort ungeeignet. „Gasflaschen müssen immer an einem gut belüfteten, schattigen Ort fern von Zündquellen aufbewahrt werden. Im Auto dürfen Gasflaschen über längere Zeit schon gar nicht gelagert werden“, so der Experte.
Beim Transport muss laut Straßenverkehrsrecht das Ventil fest verschlossen und die Schutzkappe angebracht sein. „Außerdem muss die Gasflasche für die Fahrt, zum Beispiel mit Spanngurten, gut gesichert werden, damit sie bei Bremsmanövern oder Kurvenfahrten nicht verrutschen kann“, erklärt Groth.
Viele Unfälle gehen auf Wartungsmängel und Anwenderfehler zurück
Wer nach der Winterpause seinen Gasgrill wieder in Betrieb nimmt, sollte vor allem bei älteren Geräten auf verschlissene Dichtungen, poröse Schläuche und den festen Sitz des Ventils achtgeben. Viele Unfälle gehen nach Beobachtung der Sachverständigen auf Fehler beim Anschließen und auf Wartungsmängel zurück. Unerlässlich ist ein Blick in die Bedienungsanleitung des Herstellers, um Fehlerquellen auszuschalten und sich die Abfolge der einzelnen Schritte klar zu machen.
Vor dem Anschließen muss das Ventil geschlossen sein, außerdem muss der Benutzer prüfen, ob die Gummidichtung am Druckregler vorhanden und intakt ist. Wichtig: Beim Anschluss des Druckreglers ist zu beachten, dass es sich um ein Linksgewinde handelt, das gegen den Uhrzeigersinn schließt. Hier heißt es: niemals Gewalt anwenden! „Stellt man dort Mängel fest, sollte man diese auf keinen Fall selbst reparieren, sondern einen Fachmann zu Rate ziehen“, empfiehlt der Experte von DEKRA. Nach Gebrauch muss das Ventil einer Gasflasche immer gut verschlossen werden. Auch bei leeren Gasflaschen solle das Ventil immer geschlossen bleiben, da sich meist noch Gasreste in der Flasche befinden.