Langsamfahrstellen: FDP kritisiert unzureichendes Schienennetz
Wie eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion zeigt, wird der Güterverkehr auf der Schiene durch eine Vielzahl an Langsamfahrstellen ausgebremst. Ende November 2018 gab es bundesweit 485 Langsamfahrstellen im Netz der Deutschen Bahn. Davon seien 368 inzwischen beseitigt, heißt es in der vom Parlamentarischen Staatssekretär und Schienen-Verantwortlichen im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann (CDU), unterschriebenen Antwort.
Im Schnitt dauere es 92 Tage, bis eine Langsamfahrstelle beseitigt werde. Dafür sei die DB Netz in eigener unternehmerischer Verantwortung zuständig, heißt es. Die meisten Abschnitte, auf denen Züge streckenbedingt nicht mit voller Geschwindigkeit fahren dürfen, gab es demnach in Bayern (128), gefolgt von Schleswig-Holstein (93) und Nordrhein-Westfalen (78).
FDP: Symbol für marode Bahn-Politik in Deutschland
Die FDP spricht von einem Alarmsignal. „Langsamfahrstellen sind in der Regel ein Symbol für die marode Bahn-Infrastruktur in Deutschland“, erklärt der Bundestagsabgeordnete und FDP-Verkehrsexperte Christian Jung. Vermeintlich kleine Details und Abnutzungen auf überschaubaren Streckenabschnitten könnten Sicherheitsrelevanz bekommen. „Dies kann auch zu Streckensperrungen führen, die wegen fehlender und nicht funktionierender Ausweichstrecken schnell zu einem Chaos im Personenverkehr, aber vor allem bei Güterzügen führen.“