Schmitz Cargobull baut Langsattel
17,80 Meter oder 25,25 Meter? Darüber gab es in der Branche, aber auch zwischen den Trailerherstellern in den vergangenen Jahren intensive Diskussionen. Doch nun zeigt sich immer mehr, dass es beim Lang-Lkw kein Entweder-der gibt, sondern es die Kombination aus beiden Konzepten macht. Beide Konzepte – zum einen der Sattelzug mit einem um 1,3 Meter längerem Auflieger, zum anderen der klassische Lang-Lkw aus der Kombination von zwei Ladeeinheiten – haben demnach ihre Berechtigung am Markt.
So ist es wohl zu erklären, dass nach dem Trailerhersteller Kögel nun auch Schmitz Cargobull verlängerte Sattelauflieger mit 14,9 Meter Länge anbietet. Kunden können sie einer Mitteilung von Schmitz Cargobull zufolge als Sattelcurtainsider oder als Sattelkoffer ordern.
Als Pilotkunde hat nun der Verpackungsspezialist Ludzay aus Dorsten in Nordrhein-Westfalen die ersten zwei Lang-Lkw des Typs 1 abgeholt und in seinen Fuhrpark aufgenommen. Seit anderthalb Jahren testet das Unternehmen, das Verpackungen für die Genuss- und Lebensmittelbranche befördert, dieses Konzept. Bisher setzt es vor allem auf Gliederzüge, die aufgrund des getrennten Anfahrens von Motorwagen und Anhänger an die Rampen tendenziell aber längere Lade- und Entladezeiten haben.
Ludzay-Geschäftsführer Philipp Noll kann sich daher vorstellen, den Fuhrpark zu 70 Prozent auf 14,90 Meter-Trailer von Schmitz Cargobull umzustellen. „Die längeren Fahrzeuge sind perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten“, sagt er. Sie fassen drei Palettenstellplätze mehr beziehungsweise zehn Kubikmeter mehr Volumen.
Ludzay-Geschäftsführer Noll argumentiert, dass sich das Ladevolumen des Langsattels gegenüber dem Gliederzug theoretisch nur um eine Palette auf 37 reduziert. Damit lasse sich gut arbeiten, denn auch beim Gliederzug passten nur selten alle 38 Paletten auf die Ladefläche, sagt er.