Elektronische Helfer im Lager: DHL erprobt kollaborative Roboter
Der Logistikkonzern DHL streckt seine Fühler weiter in die Robotik aus. Nach automatischen Rollwagen sollen jetzt kollaborative Roboterarme die Lagerprozesse unterstützen. Wie das Unternehmen mitteilt, teste man weltweit verschiedene Modelle der Baureihen Baxter und Sawyer von Rethink Robotics. Die Geräte sollen ihren menschlichen Kollegen bei verschiedenen Aufgaben zur Seite stehen. Dazu gehöre unter anderem die Verpackung von Produkten oder Mehrwertdienstleistungen wie Montage, Konfektionierung oder Etikettierung.
Der Test der Robotersysteme Baxter und Sawyer soll laut DHL nicht nur zeigen, wie sich die Geräte in bestehende Abläufe integrieren lassen. Man wolle auch ausloten, inwieweit sich per 3D-Druck spezielle Greifer herstellen lassen, um weitere Aufgaben im Lager zu übernehmen. „Wir planen sie für die Bereiche Verpackung und Inventarisierung zu nutzen, damit sich unsere Mitarbeiter auf anspruchsvollere Aufgaben konzentrieren können“, sagt Adrian Kumar, Vice President of Solutions Design North America bei DHL Supply Chain.
„Historisch betrachtet ist die Warenverteilung mithilfe traditioneller Industrie-Roboter nur schwer automatisierbar, weil sie nicht flexibel genug einsetzbar sind“, sagt Matthias Heutger, SVP Strategy, Marketing & Innovation. „In unserem vor kurzem publizierten DHL Trend Report „Robotics in Logistics“ wurde deutlich, dass 80 Prozent der logistischen Anlagen aufgrund der hohen Komplexität weiterhin manuell betrieben werden.“ Mit der Weiterentwicklung der Robotik-Technologie zu kollaborativen Robotern profitiere die Logistikbranche von Effizienzsteigerungen. Generell betont der Konzern zwar an verschiedenen Stellen, die Roboter sollten den Menschen unterstützen. Allerdings äußert sich DHL nicht dazu, ob die erwarteten Effizienzsteigerungen langfristig auch mit Personaleinsparungen einhergehen.