Praxistest: Edeka setzt eActros ein

24. Okt. 2018
Der nächste eActros rollt bei Edeka in den Praxistest. Damit kann auch der Verbund in Berlin seine Filialen rein elektrisch beliefern beziehungsweise der E-Lkw die konventionell betriebenen Lkw bei dieser Aufgabe unterstützen. Am Dienstag fuhr Daimler das Fahrzeug in Berlin-Schöneberg vor, wo eine Delegation von Edeka es im Beisein der parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMU), Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), in Empfang nahm. Das BMU und das Bundeswirtschaftsministerium fördern die Entwicklung und Erprobung des Fahrzeugs im Rahmen des Projekts Concept ELV2. Edeka ist der einzige Einzelhändler, der Erfahrungen im Praxistest mit einem eActros sammelt.
Zehn Unternehmen testen eActros ein Jahr lang
Zuvor hatten schon der Paketdienst Hermes in Bad Hersfeld, das Baustoffunternehmen TBS Transbeton in Mannheim und der Frischelogistiker Ludwig Meyer in Hamburg jeweils einen der rein elektrisch laufenden Lkw in ihre Flotten aufgenommen. Insgesamt zehn Unternehmen in unterschiedlichen Segmenten testen die Fahrzeuge mit Gesamtgewichten von 18 bis 25 Tonnen in unterschiedlichen Ausführungen auf ihre Alltagstauglichkeit. Nach einem Jahr kommen weitere zehn Flotten für ein Jahr zum Zuge. Im eActros verbaut sind jeweils zwei Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils 126 kW, die Batterien bringen es auf 240 kWh.
Das Edeka-Fahrzeug, das über einen Kühlaufbau verfügt, wird die firmeneigenen Supermärkte in ganz Berlin mit Lebensmitteln beliefern. „Wir engagieren uns bereits in vielen Bereichen darin, Emissionen zu senken – gerade in der Logistik“, erklärte Edeka-Sprecher Rolf Lange. „Elektromobilität ist hier ein Baustein mit vielen Chancen, aber auch Herausforderungen.“
Tagesstrecken zwischen 150 und 300 Kilometern
Die Tagesstrecke vom Edeka-Logistikzentrum in Grünheide in die Innenstadt und die nahe Umgebung betrage zwischen 150 und 300 Kilometern. Weil der eActros beim Be- und Entladen aufgeladen werden kann, wird er dieses Pensum nach Daimler-Prognose gut bewältigen können. „Die 200 Kilometer Reichweite sind absolut realistisch“, betonte Andreas von Wallfeld, Vertriebs- und Marketingleiter bei Mercedes-Benz Lkw. Kühlsystem und Klimaanlage hätten auch bei einem Jahrhundertsommer wie in diesem Jahr gut funktioniert.
Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Martin Daum geht davon aus, dass Kunden den eActros ab 2021 bestellen können.