eActros beliefert Rewe-Märkte
Ab sofort kommt bei Meyer-Logistik ein vollelektrischen eActros aus dem Hause Daimler zum Einsatz. Das im hessischen Friedrichsdorf ansässige Unternehmen testet nun ein Jahr lang einen 25-Tonner mit Kühlaufbau beim Transport von temperaturgeführten Lebensmitteln. Die dabei zu bewältigende Strecke vom Lager zu verschiedenen Supermarkt-Filialen von Rewe in der Hamburger Innenstadt stellt für den eActros kein Problem dar. Die Reichweite von bis zu 200 Kilometern wird bei der täglichen Runde, die gerade einmal rund 100 Kilometer beträgt, nicht einmal ansatzweise erreicht.
Meyer-Logistik zählt zu insgesamt 20 Kunden aus unterschiedlichen Branchen, die den schweren Elektro-Lkw in ihre Flotte integrieren. Diese setzen jeweils einen seriennahen 18- oder 25-Tonner im normalen Betrieb ein und testen ihn auf seine Alltagstauglichkeit. Ziel ist es, ab 2021 lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren. Das Ganze soll betriebswirtschaftlich auf Augenhöhe mit Diesel-Lkw möglich sein. Die Testserie gliedert sich in zwei Phasen mit jeweils zehn Kunden und dauert etwa zwei Jahre.
Erster eActros bei Hermes im Einsatz
Der erste eActros der sogenannten Innovationsflotte ist seit September beim Logistiker Hermes im Einsatz. Der Logistik-Tochter des Versandhändlers Otto testet einen 25-Tonner hauptsächlich auf einer 50 Kilometer langen Strecke, die zwischen Bad Hersfeld und dem Hermes Logistik-Center Friedewald in Nordhessen verläuft. Die hügelige Tour wird sechs- bis achtmal am Tag gefahren. Dies macht mindestens einen Ladevorgang zwischen den Fahrten erforderlich.
Eine zweite Übergabe erfolgte Anfang Oktober an TBS Transportbeton. Das in Mannheim ansässige Unternehmen erprobt einen 25-Tonner beim Transport von Flugasche aus dem Steinkohlekraftwerk Mannheim zur Bindemittelmischanlage im Handelshafen. Das Transportgewicht beträgt bis zu zehn Tonnen. Die Strecken sind je Richtung etwa sieben bis acht Kilometer lang und werden bis zu acht Mal am Tag im Einschichtbetrieb von einem Fahrer gefahren. Zwischen den Fahrten ist daher auch dort kein Ladevorgang erforderlich.
Nächste eActros-Übergaben bei Edeka
Die weiteren Fahrzeugübergaben der ersten Phase sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die nächste findet bei Edeka statt. Nach Angabe von Daimler transportieren die Testkunden dabei ganz unterschiedliche Waren im Stadtverkehr. Ziel sei es, Erfahrungen in völlig unterschiedlichen Branchen zu sammeln. Die Palette reicht von Lebensmitteln bis zu Bau- und Werkstoffen. Bei den Aufbauten reichen die Varianten vom Kühlkoffer über Trockenkoffer bis hin zu Silo und Plane.
Die Energie des eActros kommt aus Lithium-Ionen-Batterien mit insgesamt 240 kWh Energiespeicherkapazität. Die Batterien können dabei innerhalb von zwei bis drei Stunden wieder vollständig aufgeladen werden. Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts Concept ELV2 zu vom Bundesumweltministerium sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.