DUH will Daimler-Kleintransporter stilllegen
Deutsche Umwelthilfe (DUH) klagt auf Entzug der Betriebserlaubnis von Mercedes-Modellen mit Renault-Motor. Betroffen ist auch der Citan.
Die DUH rechnet mit deutlich mehr als einer Million betroffener Fahrzeuge. Messungen des DUH-eigenen Prüfinstituts hätten „klare Hinweise auf Abschalteinrichtungen bei Mercedes-Modellen mit Renault-Motor“ ergeben. Betroffen ist damit unter anderem der Citan, der auf dem Renault Kangoo basiert. Betroffen wären aber die Diesel-Motoren (Euro 5 und Euro 6) der Baureihen OM 642 und OM 651 von Mercedes.
„Das Amtsgericht Stuttgart bestätigt unsere Rechtsauffassung, dass die Betriebserlaubnis für Diesel-Pkw mit illegalen Abschalteinrichtungen erloschen beziehungsweise durch die Behörden zurückzunehmen ist“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hingegen schone Daimler trotz seit Monaten vorliegender Informationen über Abschalteinrichtungen, heißt es seitens der DUH. So habe man das KBA bereits im Dezember 2015 und im Januar 2016 über die Messungen „mit offensichtlich vorhandenen Abschalteinrichtungen“ informiert. Das KBA habe diesen Antrag jedoch abgelehnt.
Im März 2017 hatte die DUH eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Schleswig wegen 2,7 Millionen Diesel-Fahrzeuge von Volkswagen mit Abschalteinrichtungen eingereicht. In der vergangenen Woche wurde diese auf zehn weitere Städte und deren Kfz-Zulassungsstellen ausgedehnt.