Drees erwartet bei MAN leichtes Wachstum
Auf der Hauptversammlung des Maschinen- und Nutzfahrzeug-Herstellers MAN zeigt sich der Vorstandsvorsitzende Joachim Drees für 2017 optimistisch. „Wir gehen davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft 2017 leicht über dem des Vorjahres liegen wird. Den Umsatz der MAN Gruppe erwarten wir für 2017 leicht über Vorjahresniveau“, sagte er rund 800 Aktionären in München. Auch das operative Ergebnis sowie die operative Rendite erwartet Drees „leicht über Vorjahresniveau“.
Trotz teils schwieriger Marktbedingungen habe MAN im Jahr 2016 in allen Bereichen führende Markpositionen behaupten. Wobei sich im Geschäftsfeld Commercial Vehicles kein einheitliches Bild bietet. So wuchs der der europäische Nutzfahrzeugmarkt deutlich. Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen entwickelte sich etwa in Italien und Polen besonders gut. In Brasilien hingegen habe die anhaltende Rezession zu einem beträchtlichen Marktrückgang gegenüber dem schon schwachen Vorjahr geführt, berichtete Drees.
Aber auch für die nahe Zukunft sieht Drees MAN gut aufgestellt, würden doch gleich mehrere Themen wie Elektrifizierung, Digitalisierung und autonomes Fahren vorangetrieben. Mit eTruck und eBus biete MAN beispielsweise im Bereich Elektromobilität künftig Lösungen für die steigende Nachfrage nach emissionsfreien Antrieben. Bereits ab Ende dieses Jahres würden neun österreichische Unternehmen den MAN eTruck im Kundeneinsatz testen. Eine Kleinserie von rund 250 Fahrzeugen gehe dann Ende 2018 an den Start, die Serienfertigung soll im Jahr 2021 beginnen.
Mit der Plattform RIO werde darüber hinaus die digitale Vernetzung aller Beteiligten innerhalb der Transport- und Logistikkette vorangetrieben. Des Weiteren sei die elektronische Deichsel, das sogenannte Platooning, ein wichtiges Thema für die Zukunft. „Platooning ist zuallererst ein Gewinn für die Verkehrssicherheit. Wir sehen für das Fahren in Lkw-Kolonnen großes Potenzial“, erklärte Drees. Erst kürzlich sei MAN Truck & Bus eine Kooperation mit dem Logistiker DB Schenker eingegangen. Und bereits 2018 werde ein Lkw-Platoon auf dem digitalen Testfeld auf der A9 zwischen den DB Schenker-Niederlassungen München und Nürnberg unterwegs sein.