DIHK: Viele unbesetzte Ausbildungsplätze in Verkehrsbranche
Die Ausbildungssituation 2018 ist schwierig. Laut DIHK können rund 40 Prozent der Unternehmen in der Verkehrsbranche ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen.
Nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) wird es für Unternehmen immer schwieriger, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Demnach blieben in jedem dritten Unternehmen (34 Prozent) Ausbildungsplätze unbesetzt. 17.000 Unternehmen erhielten gar keine Bewerbungen mehr. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der DIHK aus dem Frühjahr dieses Jahres, an der sich mehr als 10.000 Unternehmen beteiligt hatten.
Eine Verschlechterung ist auch in der Verkehrsbranche zu spüren: Demnach gaben 40 Prozent der Unternehmen aus dem Bereich Transport/Logistik an, nicht alle Ausbildungsplätze besetzen zu können. 2017 waren es nur 35 Prozent der Betriebe. Explizit erwähnt der DIHK sogar, dass Berufskraftfahrer inzwischen mit Antrittsprämien umworben werden - der Wettbewerb um die Fachkräfte verschärft sich. Vor allem die unternehmensorientierten Dienstleistungen sieht der DIHK extrem vom Fachkräftemangel betroffen, diese würden deshalb verstärkt Ausbildungsplätze anbieten, um ihre Fachkräfte auszubilden.
Nicht nur, dass die Azubistellen vakant bleiben - es bleiben auch die Bewerbungen aus: So gab fast ein Drittel der befragten Unternehmen aus dem Verkehrsbereich aus, keine Bewerbung erhalten zu haben. Immerhin: In der Verkehrsbranche gaben rund 16 Prozent der Betriebe an, einen Flüchtling auszubilden - das ist mehr als der IHK-Durchschnitt von 14 Prozent. Laut DIHK zeige die Umfrage, dass die Integration gelingen kann, aber nicht von heute auf morgen - dies sei eine langjährige und anspruchsvolle Aufgabe.
Als häufigstes Ausbildungshemmnis wurde in der Umfrage mit 84 Prozent die unklaren Vorstellungen vieler Schulabgänger über Berufsbilder und die Anforderungen an eine Ausbildung genannt. Die Unsicherheit und die Orientierungslosigkeit der Jugendlichen stelle alle Branchen vor Herausforderungen. Die Berufsorientierung, so der DIHK, müsse daher ausgebaut und praxisorientierter werden und Beschäftigungsperspektiven, Verdienstmöglichkeiten und Karrierechancen der akademischen sowie der beruflichen Bildung aufzeigen.