Deutsche Post-Haustarif gilt für alle

05. Apr. 2019
Für 13.000 Beschäftigte der DHL Delivery Group wird ab 1. Juli 2019 der Haustarifvertrag der Deutschen Post gelten – statt wie bisher die regionalen Tarifverträge für Spedition und Logistik. Kern der Einigung sei nach Angaben der Deutschen Post eine Weiterentwicklung des Haustarifvertrags.
Die Deutsche Post DHL Group möchte sich damit bewusst von einem Niedriglohnwettbewerb in der Branche abgrenzen, wie Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Gruppe mitteilt. Zum Abschluss der aktuellen Tarifverhandlungen hat das Unternehmen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine Anpassung des Haustarifvertrags vereinbart. Beide Verhandlungspartner einigten sich außerdem darauf, einen bis Ende März vereinbarten Verzicht des Unternehmens auf eine Fremdvergabe von Leistungen an Drittfirmen in der Brief- und Verbundzustellung – der gemeinsamen Zustellung von Briefen und Paketen – bis 31. Dezember 2020 zu verlängern. Auch der seither vereinbarte Schutz vor betriebsbedingen Kündigungen wurde bis 31. Dezember 2022 vereinbart.
Appel sagt weiter: „Mit dieser Vereinbarung machen wir einen weiteren Schritt zu wettbewerbsfähigen Tarifstrukturen im Brief- und Paketmarkt und schaffen Voraussetzungen für einen dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg.“
Verdi zeigt sich froh: „Ein Betrieb, ein Tarifvertrag.“
Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende von Verdi zeigt sich froh über die Einigung: „Künftig gilt wieder: ein Betrieb, ein Tarifvertrag.“ Jetzt gebe es wieder eine Belegschaft bei der Deutschen Post. „Der Irrweg zweier Gesellschaften ist damit beendet.“
Die ehemaligen Delivery-Mitarbeiter erhalten künftig ein 13. Monatsgehalt, eine betriebliche Altersversorgung, Kündigungsschutz und eine deutlich bessere Entgeltperspektive, teilt Verdi weiter mit.
Für alle übergeleiteten ehemaligen Delivery-Beschäftigten und für neu eingestellte Mitarbeiter bedeutet dann der neue ab Juli bestehende Entgelttarifvertrag der Deutschen Post, dass sich Zeiten zum Aufstieg in die nächste Erfahrungsstufe – verbunden mit einer Gehaltserhöhung von meist 75 Euro – von derzeit 24 auf 36 bis 48 Monate verlängern.