DHL Freight wirbt um Fahrerinnen
DHL Freight will gezielt Frauen für den Fahrerberuf und andere Logistikaktivitäten gewinnen. DHL als größtes Logistikunternehmen müsse hier Vorreiter sein.
„DHL als der größte Logistikdienstleister muss hier vorangehen“, betont DHL Freight-CEO Uwe Brinks. Keiner könne ein Interesse daran haben, dass der Mangel an Fahrern noch größer wird, sagt er.
Der Manager ist davon überzeugt, dass ein neues Beschäftigungsmodell von DHL Freight Frauen entgegenkommt. Es sieht einen flexiblen Einsatz im Lkw und im Lager vor – je nach Auftragslage und Saison. DHL Freight hatte im November angekündigt, bis zu 500 Stellen nach diesem Modell zu schaffen.
DHL Freight will auch in die Fahrerausbildung einsteigen
„Aktuell testen wir das Konzept in der Mitte Deutschlands“, berichtet Brinks. Dort habe das Unternehmen bislang etwa 50 Fahrer unter Vertrag genommen. „Wir werden die Initiative ausweiten und im nächsten Lehrjahr zusätzlich in die Ausbildung einsteigen – sei es, indem wir selbst ausbilden oder Kooperationen eingehen“, kündigt er an. Das hänge immer von den jeweiligen örtlichen Verhältnissen ab. „In Koblenz, Frankfurt oder Worms zum Beispiel haben wir gute Voraussetzungen und könnten sofort einsteigen.“
Das neue Modell mit der Möglichkeit, zwischen Lkw und Lager zu wechseln, hilft DHL Freight nach eigenen Angaben dabei, Spitzen leichter abzufangen. Die Mitarbeiter wiederum profitierten von einer höheren Abwechslung und Planbarkeit. „Das kommt gut an, wie die bisherige Akquise gezeigt hat“, bilanziert CEO Uwe Brinks und erläutert, warum sich dieses Modell speziell für Frauen eignet: „Indem wir planbare Arbeitszeiten und eine Standortzusage geben, können wir einen Teil der Bevölkerung erreichen, der in diesen Berufen bisher völlig unterrepräsentiert ist – Frauen.“
Auch der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) macht sich seit kurzem für den Einsatz von Frauen im Fahrerberuf stark und hat dafür TV-Truckerin Christina Scheib engagiert.