Deutsche Post: Umsatz klettert um 2,9 Prozent

10. März 2020
Die Deutsche Post DHL Group ist im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter gewachsen. Mit Vorlage des Geschäftsberichts bestätigte der Konzern die Ende Februar bereits veröffentlichten vorläufigen Jahreszahlen für 2019. Der Umsatz des Konzerns stieg verglichen mit dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro.
Zu dieser Entwicklung haben alle fünf Unternehmensbereiche beigetragen, nämlich Post & Paket Deutschland; Express; Global Forwarding, Freight; Supply Chain und DHL eCommerce Solutions. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 30,6 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Das ist nach Angaben des Unternehmens ein neuer Rekord. Damit hat Deutsche Post DHL sein für 2019 angestrebtes Ergebnisziel von 4,0 bis 4,3 Milliarden Euro erreicht. Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland hat zu diesem Ergebnis 1,2 Milliarden Euro beigetragen (Prognose: 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro). Die DHL Divisionen erwirtschafteten zusammen 3,4 Milliarden Euro (Prognose: 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro).
Mit Blick auf die laufende Geschäftsentwicklung spürt der Konzern die Auswirkungen des Coronavirus. Die Erreichung der Jahresziele für 2020 hatte das Unternehmen deshalb unter Vorbehalt gestellt. „Mit unserer breiten geographischen Aufstellung und unserem umfangreichen Portfolio sind wir sehr robust aufgestellt und resilienter als andere Unternehmen in unserem Sektor. So ist es uns gelungen, trotz des herausfordernden weltwirtschaftlichen Umfelds 2019 in allen Bereichen weiter zu wachsen und ein Rekordergebnis zu erzielen. Aber selbstverständlich kann sich auch unser Unternehmen nicht von der weltwirtschaftlichen Situation entkoppeln – ganz spurlos wird diese globale Krise nicht an uns vorbeigehen. Noch ist es aber viel zu früh, um die konkreten finanziellen Auswirkungen abschätzen zu können“, sagt Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Post DHL Group. „Ungeachtet dessen setzen wir unsere ‚Strategie 2025‘ mit Nachdruck um und stellen damit die Weichen für eine Fortsetzung unseres profitablen Wachstumskurses über das Jahr 2020 hinaus.“
Auswirkungen des Coronavirus
Während die Geschäfte bei Post & Paket Deutschland und den DHL-Divisionen Supply Chain und eCommerce Solutions bislang nur marginal von der Corona-Krise betroffen sind, spürt der Konzern bei Global Forwarding und bei Express die Auswirkungen aktuell deutlicher. Das Unternehmen hat daher seine Prognose für das Konzern-EBIT für 2020 in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro unter Vorbehalt eines noch nicht abschließend quantifizierbaren Effekts aus den Corona-induzierten Folgen gestellt. Darüber hinaus rechnet Deutsche Post DHL mit Aufwendungen zwischen 300 und 400 Millionen Euro aufgrund der im Februar getroffenen Entscheidung zum Streetscooter.
Erhöhung der Dividende
Vor dem Hintergrund der Ergebnisentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 13. Mai 2020 vor, die Dividende von 1,15 Euro je Aktie im Vorjahr auf 1,25 Euro je Aktie in diesem Jahr zu erhöhen. Damit würde der Konzern – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Anteilseigner – eine Gesamtsumme von rund 1,5 Milliarden Euro ausschütten. Die Ausschüttungsquote läge auf Basis des Dividendenvorschlags bei 59 Prozent und damit innerhalb der Spanne von 40 bis 60 Prozent, die in der seit 2010 unverändert gültigen Finanzstrategie kommuniziert ist.
Hohe Investitionen
Wie mit Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen bereits kommuniziert, hat Deutsche Post DHL Group auch im zurückliegenden Geschäftsjahr in zukünftiges profitables Wachstum investiert. Insgesamt wurden über alle Unternehmensbereiche hinweg 3,6 Milliarden Euro für Investitionen aufgewendet – und damit rund 1 Milliarde Euro mehr als im Vorjahr. Darin enthalten sind rund 1,1 Milliarden Euro für die fremdfinanzierte Erneuerung der Flugzeugflotte bei Express. Darüber hinaus hat der Konzern unter anderem seine Paketinfrastruktur in Deutschland erweitert.
Trotz erhöhter Investitionstätigkeit hat sich der Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut entwickelt. Der Free Cash Flow betrug 867 Millionen Euro – einschließlich der Auszahlungen für die Erneuerung der Flugzeugflotte – und lag damit deutlich über dem für 2019 prognostizierten Wert von mehr als 500 Millionen Euro (2018: 1,1 Milliarden Euro).
Post & Paket Deutschland
Der Bereich Post & Paket Deutschland verbuchte 2019 ein Umsatzwachstum um 2,5 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Dabei hat sich das deutsche Paketgeschäft dank des anhaltenden Booms im E-Commerce weiterhin sehr erfreulich entwickelt. Im Laufe des Jahres 2019 hat Post & Paket Deutschland rund 1,6 Milliarden Pakete transportiert – ein Plus von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein neuer Rekord. Auch das Weihnachtsgeschäft ist erfolgreich verlaufen: in den sechs Wochen vor Weihnachten hat der Unternehmensbereich erstmals mehr als 250 Millionen Pakete transportiert.
Express
Der Unternehmensbereich Express hat auch 2019 seine langjährige positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortgesetzt. Die Erlöse stiegen um 5,9 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. Besonders erfreulich ist, dass Express erneut über alle Regionen hinweg gewachsen ist. Haupttreiber für diese dynamische Entwicklung war einmal mehr das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI): Hier stieg das Volumen der pro Tag transportierten Sendungen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent auf mehr als 1 Million Stück.
Global Forwarding, Freight
Der Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight konnte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro steigern. Der Weltmarkt für Luftfracht hat sich seit dem zweiten Quartal schwach entwickelt und auch die Seefracht und das Geschäft mit Transporten an Land (Freight) haben im Jahresverlauf an Dynamik verloren.
Supply Chain
Der Unternehmensbereich Supply Chain konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz des Verkaufs des chinesischen Geschäfts an S.F. Holding im ersten Quartal 2019 um 0,6 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro steigern. Um Portfolio- und Währungseffekte bereinigt, stieg der Umsatz um 1,5 Prozent. Das Neugeschäft entwickelte sich weiterhin positiv: DHL Supply Chain hat im Geschäftsjahr 2019 zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro abgeschlossen.
eCommerce Solutions
Im ersten Jahr seines Bestehens ist der neue Unternehmensbereich DHL eCommerce Solutions deutlich gewachsen. Der Umsatz des zu Jahresbeginn vom deutschen Post- und Paketgeschäft abgetrennten Bereichs stieg um 5,5 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro. Zu dieser Verbesserung haben alle Regionen beigetragen – insbesondere die USA, die Niederlande und Polen haben ihren Umsatz gesteigert.