Deutsche Post DHL: Dank Rückwärtslogistik zur Kreislaufwirtschaft

27. Apr. 2016
Deutsche Post DHL hat ein neues Logistikmodell entwickelt. Ziel ist, den Weg für die Kreislaufwirtschaft zu ebnen. Mit im Entwicklerboot sitzen laut DHL die Cranfield University und die Circular Economy 100-Initiative der Ellen MacArthur Foundation. Im Mittelpunkt stehe, Verschwendung zu minimieren. Ziel der Kreislaufwirtschaft sei demnach, den Rohstoff- und Energieverbrauch zu senken und durch einen Warenkreislauf für nachhaltigere und regenerative Produktions- und Konsummuster zu sorgen. Dabei spiele die Rückwärtslogistik, also der Rücktransport von Produkten und Komponenten für die Reparatur, das Recycling, die Weiterverarbeitung oder die Entnahme und Aufbereitung von organischen Materialien eine tragende Rolle. „Das Reverse Logistics Maturity-Modell ist ein wertvolles Instrument für jedes Unternehmen, das sich für eine bewusste Integration der Kreislaufwirtschaft in die eigene Lieferkette entscheidet“, sagt Christof Ehrhart, Leiter Konzernkommunikation und Unternehmensverantwortung, Deutsche Post DHL Group. „Zugleich offenbart es neue Geschäftschancen für Logistikunternehmen, die ihre Dienstleistungen und Geschäftsansätze anpassen und erweitern, um die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.“ Dies schaffe wiederum einen Mehrwert für Unternehmen und die Umwelt. Für die Steuerung des Rücktransports und der Wiederverwertung von Produkten sei ein fundiertes Verständnis der Rückwärtslogistik unverzichtbar, so Professor Simon Pollard, Pro-Vice-Chancellor „Water, Energy and Environment“ an der Cranfield University. Zunächst identifiziere das Modell zentrale Archetypen, also grundlegende Szenarien und Voraussetzungen für die Einrichtung einer Rückwärtslogistik-Infrastruktur. Diese seien abhängig von verschiedenen Produkteigenschaften und Geschäftsmodellen. Daraufhin erstelle das Reverse Logistics Maturity-Modell eine Vorlage für die Planung der Rückwärtslogistik-Aktivitäten anhand ihrer Position in der Wertschöpfungskette. Danach betrachte das Modell den Reifegrad, also das Entwicklungslevel des Projektmanagements für die Rückwärtslogistik. Im Anschluss identifizieren Unternehmen laut DHL Ansätze für die kontinuierliche Optimierung der Lieferkette und die Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsprozessen. „Das Reverse Logistics Maturity-Modell soll es Unternehmen ermöglichen, ihre Rückwärtslogistik-Systeme auszubauen und so maßgeblich dazu beizutragen, die Materialkreisläufe in der Kreiswirtschaft zu schließen“, sagt Andrew Morlet, Chief Executive der Ellen MacArthur Foundation.