Daimler investiert in kalifornisches Batterie-Start-up
Daimler investiert in den amerikanischen Entwickler für Batteriematerialien Sila Nanotechnolgies und will den Weg zu leistungsstarken und günstigen Elektrofahrzeugen beschleunigen. Das teilte das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Alameda mit. Bei einer neuen Finanzierungsrunde hatte das Start-up 170 Millionen Dollar gesammelt. Medienberichten zufolge war Daimler mit einer Summe von 100 Millionen Dollar dabei und hat sich damit einen Sitz im Vorstand gesichert. Insgesamt hatte Sila in mehreren Runden 295 Millionen Dollar an Investitionen eingesammelt.
Die bahnbrechende neue Batteriechemie von Sila Nanotechnolgies bringe bereits heute eine Verbesserung von 20 Prozent und habe das Potenzial, im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Technologien, ein Plus von bis zu 40 Prozent zu erreichen, betonte Sila-Chef Gene Berdichevsky. Nach acht Jahren Forschung sei man jetzt marktfähig und könne beginnen, die Materialien in Fahrzeuge und Geräte einzubauen. Die ersten Kunden der Verbraucherelektronik sollen innerhalb des nächsten Jahres beliefert werden. Die Produktion solle in den kommenden Jahren gesteigert werden, um dann mit den Partnern Daimler und BMW in den Markt zu gehen.
Sila Nanotechnolgies ersetzt herkömmliche Graphitelektroden durch Silizium dominierende Verbundstoffe, die eine hohe Energiedichte sowie Zyklenfestigkeit bieten. Damit ließen sich leistungsfähigere, langstreckentaugliche und langlebige Akkus für Elektrofahrzeuge entwickeln. Die Materialien könnten zudem leicht in bestehende Li-Ion-Produktionsstätten integriert werden, sodass Daimler sich hier nicht umorientieren müsste.
„Wir bündeln unser Know-how für weitere Entwicklungsschritte und eine schnelle Kommerzialisierung “, sagte Sajjad Khan, Executive Vice President für Connected, Autonomous, Shared & Electric Mobility bei der Daimler AG. Die Wissenschaftler und Ingenieure von Sila Nanotechnologies hätten die Entwicklung der nächsten Generation Batteriechemie vorangetrieben und dabei unter Nutzung des leistungsstarken Materials Silizium ein sicheres, robustes und großserienreifes Produkt entwickelt.
Daimler geht nach Unternehmensangaben davon aus, dass Elektromodelle bis 2025 bereits 15 bis 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Mercedes-Benz Cars ausmachen werden. In die Erweiterung des Produktportfolios der Marke EQ (rein elektrisch betriebene Fahrzeuge) investiert Mercedes-Benz Cars rund zehn Milliarden Euro und in Batterieproduktionen fließen weltweit mehr als eine Milliarde Euro. Der Kauf von Batteriezellen für mehr als 20 Milliarden Euro soll dem Unternehmen die Voraussetzung für den Wandel zur elektrischen Zukunft sichern.