Dachser: E-Commerce stellt Anforderungen an Netzwerke
Der Logistikdienstleister Dachser stellt sich dem Thema E-Commerce. Er weist aber darauf hin, dass Sendungen an Privatleute (B2C) deutlich höhere Kosten verursachen und in die Netzwerke passen müssten. Logistikdienstleister müssten sich der Sache annehmen, um ihren Kunden Zugang zu verschiedenen Absatzmärkten zu ermöglichen, sagt Dachser-Vorstandschef Bernhard Simon im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell.
„Unsere Kunden müssen die Möglichkeit haben, sowohl B2B zu verkaufen als auch B2C zu vertreiben“, sagt er. Sonst hätten sie nicht die Chance, sich auch auf allen Wegen interessant zu machen. „Wir wiederum müssen in der Lage sein, diese Anforderungen umzusetzen“, erläutert der Enkel von Firmengründer Thomas Dachser. Das Unternehmen Kare, Anbieter von Möbeln und Wohn-Accessoires, ist einer der Kunden, für den Dachser bereits umfangreiche Omnichannel-Lösungen anbietet.
Was den Aufwand von Sendungen an Privatleute angeht, sagt Simon: „Die Kosten, die dabei verursacht werden, sind nicht ganz so trivial. Es ist eben etwas anderes, mit einem Hebebühnenfahrzeug eine Palette zuzustellen oder von Hand einen Karton vor die Haustüre zu legen“
Dachser legt Wert darauf, dass die Güter auch systemfähig sind und über das firmeneigene Stückgut-Netzwerk gehen können. Bereits der Absender müsse seine Empfänger darauf hinweisen, dass es sich nicht um eine Paketzustellung handelt, damit sie sich darauf einstellen können.
Noch ist die Quote der B2C-Sendungen bei Dachser überschaubar. Simon geht auch nicht davon aus, dass sich das ändern wird. „Die Quote liegt im einstelligen Prozentbereich. Aktuell sind es nicht mal fünf Prozent.“ Dachser hat dazu ein entsprechendes Produkt, das targo on-site heißt. Je nach Kundenwunsch gibt es unterschiedliche Services bis hin zum Zwei-Mann-Handling. In Anspruch genommen wird diese Art der Zustellung aktuell aber noch nicht einmal bei einem Prozent der Sendungen.