Corona: mehr Diebstahl im Lager

25. Feb. 2021 Newsletter
Während der Corona-Pandemie wurde im Jahr 2020 deutlich mehr in Lagern gestohlen. Dies berichtet der Transportversicherer TT Club.
In seinem Jahresreport berichtet er, dass die größte Veränderung aber die Verschiebung der Orte war, an denen die Diebstähle begangen wurden: Frachtdiebstahl direkt aus dem Fahrzeug hat demnach immer noch den größten Anteil, war aber im Vergleich zum Vorjahr von 87 auf 71 Prozent rückläufig. Stattdessen nahm global der Diebstahl in Lagereinrichtungen zu – ein Viertel der weltweit gestohlenen Waren kamen 2020 demnach in Lagern und ähnlichen Standorten abhanden.
Europa: 48 Prozent der Frachtdiebstähle im Lager
Laut dem TT Club ist dies auch die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen – allein in Europa sei das Risiko durch die vermehrte Lagerhaltung gestiegen, sodass 48 Prozent der im Jahr 2020 registrierten Frachtdiebstähle in Lagern und in Produktionswerken erfolgten. 2019 lag dieser Anteil bei lediglich 18 Prozent. Der Frachtklau auf europäischen Parkplätzen und Ratshöfen ging gleichzeitig auf 19 Prozent zurück, von 54 Prozent im Vorjahr.
Hohes Diebstahlrisiko für Impfstoff
Ebenfalls eine Folge der Pandemie war, dass etwa medizinische Schutzausrichtung auf einmal begehrtes Diebesgut wurde. Die Störung der Lieferketten als Folge der Pandemie verursachte demnach zudem Flaschenhälse in Häfen und Logistikzentren, die in Folge ein größeres Sicherheitsrisiko hatten. Und auch wenn noch kein konkreter Fall vorliegt, so warnt TT auch beim Thema Impfstoff vor dem hohen Diebstahlrisiko – dies sei derzeit die wertvollste Fracht überhaupt, und dies bleibe auch noch in den folgenden Monaten so.
Lebensmittel und Getränke sind das häufigste Diebesgut
Top-Risikoländer für Frachtdiebstahl sind laut dem Club Deutschland und Großbritannien in Europa, sowie global gesehen Indien, Mexiko Brasilien und Russland. Die meisten Frachtdiebstähle betreffen demnach den Bereich Lebensmittel und Getränke (31 Prozent), Konsumgüter und Elektronikartikel (10 beziehungsweise 9 Prozent), gefolgt von Alkohol und Tabakwaren (8 Prozent), Kraftstoffen (7 Prozent), Baumaterialien (5 Prozent) und anderen (30 Prozent).
Im laufenden Jahr erwartet TT eine weitere Disruption und ungleich laufende Handelsströme wegen Covid-19, was auch das Ungleichgewicht bei der Verteilung von Seecontainer und damit als weitere Folge auch die Luftfracht beeinflusse. Damit bleibe auch das Diebstahlrisiko für diese Fracht weiter hoch.