CFW: Unternehmen entwickeln geräusch- und emissionsarme Wagons
Die Initiative CFW plant zwei neue Güterwagen-Modelle, die ab 2020 in Vorserie gehen sollen. Die neuen Wagons eignen sich auch für hochwertige und zeitkritische Güter.
Der Anteil des Schienengüterverkehrs an der Transportleistung in Deutschland stagniert. Als eine der Ursachen nennt die Initiative Competitive Freight Wagon (CFW) nicht zeitgemäße Güterwagen. „Seit Jahrzehnten hat es keine nennenswerten technischen Neuerungen bei Güterwagons gegeben“, erklärte Ralf Jahnke, Geschäftsführender Gesellschafter der an der Initiative beteiligten Firma TransCare.
Acht Unternehmen der Branche beteiligen sich an der Entwicklung und am Bau von zwei Wagon-Modellen, darunter auch der Güterverkehrs- und Logistikdienstleister Ermewa mit Sitz in Genf, der das Projekt anlässlich der Transport Logistic vorstellte.
Ein Wagon eigne sich insbesondere für Intermodalbehälter, der andere Wagon sei für schwere Güter gedacht. „Wir reduzieren bei den neuen Güterwagen den Lärm unter einen Wert von 70 Dezibel“, erklärte Jahnke. Die aerodynamische Gestaltung von Wagenkasten, Chassis und Fahrwerk sei dafür verantwortlich und sorge auch für einen geringeren Energieverbrauch. Der Leichtbau aus Verbundstoffen ermögliche eine bessere Fahrdynamik, ein deutlich geringeres Leergewicht und eine höhere Nutzlast.
Die elektropneumatische Scheibenbremse sorgt für hohe Geschwindigkeiten und eine bessere Dynamik des Zugverbandes und damit einen schnelleren Zugang zu schnellen Trassen, insbesondere tagsüber im Mischverkehr. Zusätzlich verfügen die Wagons laut CFW über einen modularen Aufbau mit Wechselaufbauten für verschiedene Güter, eine Zentralkupplung für eine deutlich bessere Längsdynamik des Zugverbands und eine Stromversorgung sowie Telematikdienste.
Noch in diesem Jahr beginne die Entwicklung des Wagons für Intermodalbehälter, der Startschuss für den zweiten Wagon fällt wohl im Jahr 2019. In Vorserie geht der erste Wagon laut CFW vermutlich 2020, ein Jahr später soll das zweite Modell folgen.