BVL: Wissenschaftspreis Logistik für Sascha Feldhorst

25. Okt. 2019
Auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin hat Dr.-Ing. Sascha Feldhorst für seine Dissertation den Wissenschaftspreis Logistik 2019 erhalten. Der Titel seiner Arbeit lautet: „Automatische Aktivitäts- und Kontexterkennung zur Analyse des Kommissionierprozesses“.
Feldhorst hat in Feldstudien eine automatische Aktivitäts- und Kontexterkennung, die auf Kommissionierprozesse zugeschnitten ist, entwickelt. Er hat Lagermitarbeiter mit Sensoren ausgestattet und während der Arbeit gefilmt. Untersucht wurde, wie relevant die einzelnen Tätigkeiten für den Gesamtprozess sind und Wichtiges von Unwichtigem getrennt. Mit den ermittelten Daten analysiert er jede einzelne Aktivität und entwickelt Methoden, die deren Bedeutung für den gesamten Kommissionierprozess messen. Anschließend werden Leistung, Kosten und körperliche Beanspruchung in Zusammenhang mit den Aktivitäten gemessen. Feldhorst ermittelt so Faktoren, die die Arbeit verzögern oder den Mitarbeiter unnötig belasten. Der Kommissonierprozess soll sich so effizienter und ergonomischer gestalten lassen.
Lösungen hierfür bietet das Start-up Motion Miners, das Feldhorst 2017 mit zwei Kommilitonen gegründet hat. „Viele Kommissionierprozesse können über zehn Prozent kostengünstiger und schneller arbeiten“, sagt Feldhorst einer Mitteilung zufolge. Prof. Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik IML, hat die Arbeit Feldhorsts begleitet und weist auf die Besonderheit hin, dass die Doktorarbeit unmittelbar in ein Start-up und in ein Produkt überführt werden konnte. Jury-Vorsitzender des Wissenschaftspreises Logistik, Prof. Wolfgang Kersten von der Technischen Universität Hamburg, hebt den wichtigen Beitrag der Dissertation hervor, die zur Verbesserung der manuellen Arbeit insgesamt beitrage.
Im Finale setzte sich Feldhorst gegen Dr.-Ing. Christian Hammel (Dresden) und Dr.-Ing. Patrick Kübler (Stuttgart) durch. Deren Arbeiten beschäftigen sich mit der „Analyse und Steigerung der Leistungsfähigkeit innerbetrieblicher Transportsysteme anhand abstrakter Netzwerkmodelle“ beziehungsweise einem „Ganzheitlichen Verfahren zur Lösung der operativen Planungsprobleme in der Person-zur-Ware-Kommissionierung“.
Der Wissenschaftspreis ist mit jeweils 5.000 Euro für den Preisträger und das betreuende Institut dotiert.