Bike-Flash soll Abbiegeunfälle verhindern helfen

26. Nov. 2018
Das an Kreuzungen festinstallierte Verkehrswarnsystem Bike-Flash soll Abbiegeunfälle verhindern helfen. Zum Einsatz kommt Bike-Flash zum ersten Mal an der Burgstraße im niedersächsischen Garbsen. Die Kreuzung soll dauerhaft sicherer werden. Fahrradfahrer sollen hier vor allem von den Lastwagenfahrern, die auf das Amazon-Betriebsgelände fahren, besser gesehen und dauerhaft geschützt werden.
Präventive Sofortmaßnahme
Das Husumer Unternehmen MRS Mobile Road Safety vertreibt das Warnsystem Bike-Flash seit Januar 2018 europaweit. Erfinder Martin Budde erklärt: „Ich habe viele Jahre am Bike-Flash gearbeitet. Ich freue mich sehr, dass meine Idee jetzt in die Tat umgesetzt wird. Während in Deutschland ständig über Abbiegeassistenten diskutiert wird, um Radfahrer im toten Winkel zu erkennen, gibt es mit dem Bike-Flash jetzt eine präventive Sofortmaßnahme.“
Hinweis auf Gefahrenstellen
Künftig soll es noch weitere Standorte für den Bike-Flash geben. So sind in der Region Hannover etwa zehn weitere Anlagen im Gespräch. Aktuell stellt MRS Mobile Road Safety die Anlage in Osnabrück, Wesel und Bonn den Gremien vor. Es besteht noch Interesse bei weiteren Kommunen, erklärt das Unternehmen auf Anfrage von trans aktuell. Zudem sucht MRS Mobile Road Safety unter www.gefahrenstelle-melden.de derzeit nach weiteren möglichen Standorten für den Bike-Flash. Auf der Website ist es für Jedermann möglich, auf potenzielle Gefahrenstellen hinweisen.
Das Warnsystem Bike-Flash ist überall einsetzbar, wo gefährliche Verkehrssituationen entstehen können – vor allem an unübersichtlichen Kreuzungsbereichen mit und ohne Ampelanlage, an Einmündungen sowie bei Ein- und Ausfahrten. Ebenso an Betriebsgeländen oder großen Parkplätzen, die von einem Fahrradweg gekreuzt werden.
Wärmesensorik aktiviert vier Leuchtbügel
Das System Bike-Flash überwacht den toten Winkel permanent durch Wärmesensorik bis zu einer ankommenden Entfernung von 40 Metern. Wird ein Radfahrer oder ein Fußgänger im Wärmebild erkannt, werden vier Leuchtbügel aktiviert. Diese blinken in unterschiedlichen Höhen, so dass sie während des gesamten Abbiegevorgangs sowohl für höher sitzende Lkw-Fahrer als auch für Fahrer von Kleinwagen zunächst im Sichtbereich der Frontscheibe erkennbar bleiben, dann im Beifahrerfenster und anschließend auch im Rückspiegel.
Wie notwendig Lösungen beim Thema Abbiegeunfälle sind, zeigte sich in Burgdorf, nur etwa 30 Kilometer von Garbsen entfernt. Am Tag der Bike-Flash-Premiere kam dort morgens eine 16-jähriges Mädchen ums Leben, als es auf dem Fahrrad zur Schule fuhr. Ein Lkw-Fahrer übersah das Mädchen beim Rechtsabbiegen und schleifte es noch einige Meter mit. Die 16-Jährige starb noch an der Unfallstelle.
Zum Bild: Der Regierungsdezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung Ulf-Birger Franz, Erfinder Martin Budde und der Bürgermeister aus Garbsen, Dr. Christian Grahl, nehmen das erste fest installierte Verkehrswarnsystem Bike-Flash in Betrieb.