Bertschi schließt 2020 positiv ab
2020 war Corona-bedingt auch für die Bertschi-Gruppe ein herausforderndes Jahr. Der Logistiker macht Rückschläge aber weitgehend wett.
Der Umsatz fiel mit 900 Millionen Schweizer Franken (etwa 832,7 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent geringer aus. Währungsbereinigt betrug der Rückgang lediglich fünf Prozent. Dank einer gewissen Agilität im Markt sowie aufgrund von proaktiven Maßnahmen sei es aber gelungen, das Jahr operativ und finanziell positiv abzuschließen. Die Ertragslage sei dank proaktiver Kostendisziplin auf einem guten Niveau gehalten worden, heißt es dazu in einer Unternehmensmitteilung.
Corona-Lockdown führt zu Einbruch
Aufgrund der verhängten Lockdowns seien global weniger dauerhafte Konsumgüter nachgefragt worden. Besonders zu spüren war dies laut Bertschi in der Automobilindustrie, die regelrecht einbrach. Das führte zu einem Rückgang der Nachfrage nach chemischen Vorprodukten, wodurch Bertschi deutliche Umsatzrückgänge im Kerngeschäft der Chemielogistik erlitt. Ab dem Herbst habe sich die Nachfrage aber wieder belebt, getrieben durch das Ende des ersten Lockdowns und die schnelle Erholung in Asien.
Digitalisierung bietet Sicherheit für Mitarbeiter
„Dank der fortgeschrittenen Digitalisierung unserer Arbeitsprozesse, die Homeoffice für einen großen Teil der Belegschaft ermöglichte, und der frühzeitigen Implementierung von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz, konnten wir unseren Mitarbeitenden jederzeit ein sicheres Arbeitsumfeld bieten“, erklärt Bertschi-CEO Jan Arnet.
Bertschi ist für 2021 positiv gestimmt
Bertschi hat 2020 erhebliche Mittel in die Zukunft des Unternehmens investiert. Die Containerflotte ist um 1.200 auf 3.800 Einheiten gewachsen. Als Folge der starken Nachfrage konnte die Kapazität des Gefahrgut-Containerlagers am Standort Schwarzheide (Ostdeutschland) baulich verdoppelt werden. Für 2021 ist Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Gruppe, daher zuversichtlich: „Wir gehen davon aus, dass sich der positive Trend aus dem letzten Quartal 2020 in diesem Jahr fortsetzt. Asien und besonders China haben die Pandemie weitgehend überwunden und senden aktuell Wachstumsimpulse aus. Dank staatlicher Unterstützungsmaßnahmen und der fortschreitenden Impfung der Bevölkerung in den Industrieländern dürfte die Weltwirtschaft ab Mitte 2021 zusätzlich Auftrieb erhalten.“
Bertschi investiert in China und Europa
Mit dem Bau eines Logistikzentrums für flüssige Chemie-Gefahrgüter in Zhangjiagang im Großraum Shanghai hat Bertschi kurz vor Jahresbeginn die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte gestartet. Auf dem 67.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen drei Lagerhäuser für unterschiedliche Gefahrgutklassen mit einer Gesamtkapazität von 25.000 Palettenplätzen. Hinzu kommt ein Container-Gefahrgutlager mit einer Kapazität von etwa 1.000 Tankcontainern für die Lagerung von ganzen Flüssigladungen. In Europa wiederum, genauer gesagt am Hafen Rotterdam, wird das Container-Gefahrgutlager in diesem Jahr baulich auf 2.000 Tankcontainer-Stellplätze mehr als verdoppelt.