Bayern: Kilometerlanger Rückstau durch Blockabfertigung

10. Jan. 2023 Newsletter / Transport & Verkehr
Die erste Lkw-Blockabfertigung von Österreich nach Deutschland im neuen Jahr hat zu einem Rückstau von 21 Kilometern in Bayern geführt.
Das Land Tirol verteidigt den am Montag vollzogenen Eingriff ins Verkehrsgeschehen. Das starke Verkehrsaufkommen im Raum Kufstein habe die Lkw-Dosierung notwendig gemacht, heißt es. Die deutsche Seite kritisiert die Maßnahme massiv. Wie der Österreichische Rundfunk (ORF) berichtet, kam es zu einem 21 Kilometer langen Rückstau in Bayern. Während der vierstündigen Blockabfertigung hätten insgesamt 920 Lkw den Check Point nahe des Grenzübergangs passiert.
So viele Blockabfertigungen sind 2023 geplant
Die nächste Blockabfertigung findet am 6. Februar statt. Insgesamt sieht der „Dosierkalender“ des österreichischen Bundeslands Tirol im ersten Halbjahr 2023 24 Termine vor. Das sind fünf mehr als im ersten Halbjahr 2022. Weitere Einschränkungen in Tirol gibt es für Lkw-Fahrer aufgrund des vorgezogenen Wochenend-Fahrverbots. Bereits ab 7 Uhr am Morgen sind samstags die Inntal- und die Brenner-Autobahn (A12 und A13) für Lkw tabu – am Samstag ab 15 Uhr und am Sonntag wegen des Wochenend-Fahrerverbots ohnehin. Das geht aus dem Winterfahrverbotskalender hervor. Tirol will damit vermeiden, dass der Schwerverkehr mit dem touristischen Verkehr zusammentrifft.
Die Verkehrssteuerung am Brenner kommt nicht von ungefähr: Die Verkehrspolitiker in Tirol reagieren damit auf den steigenden Lkw-Verkehr auf dem wichtigen Güterverkehrskorridor. 2022 stieg die Zahl der Transit-Lkw und -Pkw auf dem Brenner weiter an. Nach Zahlen des Mautbetreibers Asfinag wurden an der Mautstelle Schönberg im vergangenen Jahr 2,48 Millionen Lkw gezählt – so viele wie noch nie.