Batterie-Rohstoffe: Immer knapper und rasant teurer
Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) befürchtet „erhebliche Probleme“ bei der Versorgung mit dem Batterie-Rohstoff Kobalt. Angesichts der schwierigen Beschaffung des Schlüsselrohstoffs für die Elektromobilität spricht sie von einer „kritischen Marktsituation“. Gemeinsam mit mehr als 100 Vertretern aus Industrie, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft diskutierten die Experten jetzt in Hannover über die hohen Risiken - so hat sich der Preis für eine Tonne Kobalt von knapp 23.000 Dollar im April 2016 auf inzwischen 90.000 Dollar vervierfacht. Für die Autoindustrie ist Kobalt derzeit noch unersetzlich und hat Auswirkungen auf die Preise von E-Fahrzeugen. Der größte Kobaltproduzent ist mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent die Demokratische Republik Kongo. Da hier auch die größten neuen Projekte entwickelt werden, nehme „die Angebotskonzentration bis 2026 auf über 70 Prozent zu“, so Al Barazi.
Grundsätzlich werden aber alle für die Elektromobilität wichtigen Batterie-Rohstoffe knapper und rasant teurer. Große Preisschwankungen und Preispeaks bei Lithium stellten für Unternehmen „unkalkulierbare Risiken in der Beschaffung dar“, so die DERA in einer vorangegangenen Risikobewertung. Die Primärförderung von Lithium stellt ein Oligopol dar: Die drei wichtigsten Unternehmen lieferten 2015 weltweit rund 80 Prozent. „An dieser Situation wird sich bis 2025 nichts ändern“, schreibt die DERA. Auch die Weiterverarbeitung werde bis dahin vorrangig im asiatischen Raum stattfinden. Deutsche Unternehmen, die Lithium selbst verarbeiteten oder einsetzten, sollten geeignete Ausweichstrategien wie langfristige Lieferverträge oder Projektbeteiligungen gegen eventuelle Lieferengpässe und starke Preissteigerungen entwickeln.
Neben Batterie-Rohstoffen wie Kobalt, Lithium und Nickel werden insbesondere auch Seltene Erden durch ihre Verwendung in Permanentmagneten verstärkt nachgefragt werden. Das gleiche gelte für viele Hochtechnologiemetalle, die in der Elektrotechnik oder in erneuerbaren Energietechnologien eingesetzt würden.