Baden-Württemberg: Firmen begleiten Schwertransporte
Das Land Baden-Württemberg will die Polizei bei der Begleitung von Großraum- und Schwertransporten entlasten. Ein Jahr lang sollen auf bestimmten Strecken Privatunternehmen mit speziellen Begleitfahrzeugen die Transporte überwachen.
Anstelle der Polizei begleiten ab sofort sogenannte Verwaltungshelfer, die von der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei in die Besonderheiten der jeweiligen Strecke eingewiesen wurden, die Großraum- und Schwerguttransporte. Das teilten das baden-württembergische Ministerium für Verkehr und das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration mit. Die Privatunternehmen müssen demnach besonders geschult sein und werden vorab überprüft. Zum Einsatz kommen laut der Ministerien Begleitfahrzeuge der neuesten Generation, sogenannte BF4-Fahrzeuge.
Bislang kontrollierten Polizeibeamte die Einhaltung der erteilten Auflagen und Genehmigungen. Zudem begleiteten sie die Transporte und sperrten zum Beispiel Kreuzungen. Das binde jedoch mittlerweile zu viele Ressourcen. Im Jahr 2016 waren es demnach knapp 45.000 Arbeitsstunden bei insgesamt mehr als 12.000 Transporten. Im Vergleich zu 2012 habe die Anzahl der Begleitfahrten um fast 60 Prozent zugenommen.
Werden die Polizisten zu einem anderen Einsatz gerufen, fallen die Transporte aus. "Neben der Polizei profitiert auch die Wirtschaft, denn die Flexibilität und die Planungssicherheit für die Unternehmen wird erhöht", erklärt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Möglich machte den Pilotversuch eine Rechtsänderung auf Bundesebene.