Avevai Iona Van: E-Transporter mit Daimler-Eigenschaften

27. Nov. 2018
Ein Start-up aus Singapur bringt einen neuen Elektrotransporter auf den Markt. Der Avevai Iona Van tritt in der Sprinter-Klasse an.
Da trifft es sich gut, dass sich Avevai gleich den Namensgeber dieser Klasse als Teilespender ausgesucht hat. Das Start-up spricht von einem Chassis, das „beim Forschungs- und Entwicklungszentrum in Stuttgart“ erdacht wurde, die Ähnlichkeit mit einem Mercedes-Benz Sprinter der mittlerweile abgelösten Generation im Rohbau ist aber nicht von der Hand zu weisen. Die nötige Crashfestigkeit nach europäischen Standards dürfte der Iona Van also mitbringen und auch weitere Komponenten wie Bremsen, Lager, Isolation und Geräuschwerte genügen demnach den deutschen Standards. Dazu rollt der Iona mit ABS und Airbags vor.
Auf dieser Basis verspricht Avevai einen Stromer, der bis zu 40 Prozent mehr Reichweite bieten soll als die Wettbewerber. Gerade in dieser Klasse ist aber bekanntlich die Reichweiter in den meisten Fällen nicht so ausschlaggebend. Denn mit mehr Batterien ließen sich auch deutlich mehr Kilometer aus e-Crafter und Co. pressen. Batterien kosten aber Geld und Gewicht. Laut Avevai sind aber die TCO niedrig genug, um Unternehmen zum Wechsel vom Diesel zum Stromer zu bewegen.
Als Energiespeicher nutzt der Iona Van nicht nur herkömmliche Batterien sondern zusätzlich auf Graphen, also speziell angeordnetem Kohlenstoff basierende Superkondensatoren. Zusammen mit einer Lithium-Mangan-Batterie (80 kWh) stellen diese Strom für 300 Kilometer Fahrt bereit. Superkondensatoren können schnell Energie aufnehmen oder abgeben. Darum kommen sie beim Beschleunigen und Rekuperieren zum Einsatz. Das schont einerseits die Batterie und ermöglicht dem System andererseits, beim Bremsen deutlich mehr Energie aufzunehmen als eine reguläre Batterie. Um den Powerpack zu laden vergehen je nach Leistung zwischen zwei und zwölf Stunden.
Avevai bewirbt den Iona als wartungsfrei und gibt gleichzeitig eine Sorglos-Garantie über fünf Jahre oder 200.000 Kilometer. Der Iona ist in verschiedenen Radständen erhältlich. Das Ladevolumen beträgt maximal 18 Kubikmeter, die maximale Nutzlast liegt bei zwei Tonnen.
Für Vortrieb sorgt ein 100 kW starker permanent erregter Synchronmotor. Der schickt seine Kraft - maximal 170 Nm - über ein Eingangreduktionsgetriebe an die Hinterachse. Avevai regelt den Iona Van bei 100 km/h ab.
Im Innenraum geht Avevai einen ähnlichen Weg wie Tesla. Statt eines üblichen schnell veraltenden Entertainmentsystem tut im Iona praktisch ein festverbautes Android-Tablet seinen Dienst samt LTE-Anbindung. Darauf läuft das eigene Betriebssystem Iona OS samt verschiedener Apps für Navi, Flottenmanagement, Ladeanzeige, Entertainment und mehr.
Zunächst liegt der Fokus auf Asien. Der Iona Van soll aber mittelfristig auch nach Europa kommen.