Andreas Wingert erhält Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge

16. Sept. 2024 Newsletter
Andreas Wingert ist mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge 2024 ausgezeichnet worden. Der Preis wurde zum 35. Mal gemeinsam von der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU), von der Expertenorganisation DEKRA und vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) vergeben. Die offizielle Preisverleihung fand im Rahmen der EVU-Jahrestagung in Kufstein statt. Der Preisträger ist Abteilungsleiter Advanced Engineering beim japanischen Lkw-Hersteller Mitsubishi Fuso.
„Wir streben alle nachhaltig danach, dass im Straßenverkehr keine Menschen mehr ihr Leben verlieren oder schwer verletzt werden. Wir sind deshalb sehr dankbar, wenn so engagierte Ingenieure durch ihre Kreativität und Erfindungskraft die Fahrzeugtechnik in diesem Sinne weiterentwickeln“, so der neu gewählte EVU-Präsident Prof. Hermann Steffan in seiner Laudatio. „Der Ansatz einer weltweiten Verbreitung dieser Sicherheitssysteme ist von hoher Bedeutung und verdient unsere Hochachtung.“
Andreas Wingert studierte in den USA Maschinenbau. Er erwarb im Jahr 2000 an der Universät von Cincinnati den Bachelor-Abschluss und im Jahr 2002 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Master-Abschluss. Es folgte ein Studienaufenthalt am Institute for Space and Astronautical Sciences (ISAS) der Universität Tokio. Im Jahr 2004 begann Wingert als Trainee bei der damaligen DaimlerChrysler AG und entwickelte ab 2006 bei Mitsubishi Fuso Assistenzsysteme wie Spurverlassenswarner und Müdigkeitsassistent. Anschließend war er bei Daimler unter anderem an der Funktions- und Software-Entwicklung der vierten Generation des aktiven Bremsassistenten beteiligt, der die Erkennung von Fußgängern unterstützt. Seit 2016 ist er wieder bei Mitsubishi Fuso in Japan tätig und hat als Teamleiter Fahrerassistenzsysteme sowie seit 2020 als Abteilungsleiter Advanced Engineering maßgeblich daran mitgearbeitet, verschiedene aktive Sicherheitssysteme zu entwickeln und zu implementieren. Insbesondere seinen Beitrag dazu, die Systeme über unterschiedliche Plattformen und Märkte hinweg auszurollen, würdigt die Jury mit dem Europäischen Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge 2024.
„Die weltweite Einführung von aktiven Sicherheitssystemen, um die sich Andreas Wingert in den vergangenen 20 Jahren verdient macht, hat großes Potenzial, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten“, so Barend Hauwetter, Referatsleiter Fahrzeugtechnik beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat und Mitglied im EVUPräsidialrat. „Wenn es gar nicht erst zu kritischen Situationen kommt, weil Fahrerassistenzsysteme entsprechend warnen oder eingreifen, ist das für die Verkehrssicherheit ein großes Plus.“
Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH, erklärte zu der Auszeichnung: „Aktive Sicherheit ist gerade in schweren Nutzfahrzeugen von besonderer Bedeutung – denn Unfälle mit Nutzfahrzeugen haben fast immer schwerwiegende Folgen für andere Verkehrsteilnehmer. Nicht umsonst war das Nutzfahrzeug bei den meisten Systemen Vorreiter. Die Arbeit von Andreas Wingert und seinen jeweiligen Teams hat wichtige Fortschritte ermöglicht. So zeichnen wir auch 2024 wieder einen würdigen Preisträger aus.“
Zum Bild (v. li.): Peter Rücker, Leiter Unfallforschung und Unfallanalytik DEKRA Automobil GmbH; Barend Hauwetter, DVR-Referatsleiter Fahrzeugtechnik; Preisträger Andreas Wingert; EVU-Präsident Prof. Hermann Steffan.