VSL-Feldversuch zum Abbiegeassi: Noch Plätze frei
Noch 150 Fahrzeuge können in Baden-Württemberg am Feldversuch zum Thema Abbiegeassistenten teilnehmen und so von Fördermitteln profitieren. Das Projekt hat der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Insgesamt 500 Fahrzeuge sollen dazu mit Abbiegeassistenzsystemen ausgestattet werden. Gefördert wird der Feldversuch vom baden-württembergischen Ministerium für Verkehr, das dafür 500.000 Euro zur Verfügung stellt. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf 670.000 Euro.
Am Feldversuch beteiligte Partner
Weitere Projektpartner sind der Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes, der Verband des Verkehrsgewerbes Baden, der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK), der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), DEKRA und Continental. Die wissenschaftliche Auswertung erfolgt durch das Steinbeis Transferzentrum für Logistik und Mobilität in Furtwangen.
Interessierte Unternehmer gesucht
333 Euro, so hoch ist der Eigenanteil für jedes Fahrzeug, den der jeweilige Unternehmer vom VSL in Rechnung gestellt bekommt – die restlichen Kosten sind durch das Projekt gedeckt. Dafür muss der Betrieb ein Foto seines Fahrzeugs samt des verbauten Systems für das Forschungsprojekt beisteuern. Weiterer verpflichtender Bestandteil für die Teilnahme ist es, an Umfragen teilzunehmen.
Am Projekt interessierte Unternehmen können dabei angeben, welches System sie präferieren, doch damit beim Forschungsprojekt alle technischen Varianten abgebildet sind, behält sich der Verband letztlich die Entscheidung vor, welches Abbiegesystem verbaut wird, um die jeweiligen Vor- und Nachteile festzuhalten. „Es ist eine klare Tendenz in Richtung Bildunterstützung zu erkennen“, so eine Sprecherin des Verbandes.
Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts
Bereits 350 Anmeldungen gingen seit Projektstart beim VSL ein und so kann der Verband bereits erste Ergebnisse aus seinem Feldversuch veröffentlichen: Rund zwei Drittel aller Berufskraftfahrer haben bereits eine brenzlige Situation beim Rechtsabbiegen erlebt. 58 Prozent der Befragten geraten wöchentlich in eine solche Gefahrenlage. Als erfreulich sieht der Verband an, dass 72 Prozent der Fahrer die Einführung von Rechtsabbiegeassistenten als sinnvoll erachten und ebenfalls 72 Prozent der Unternehmen ihre Flotte freiwillig nachrüsten wollen – am liebsten während einer planmäßigen Wartung. Der Feldversuch soll einen Technologievergleich im Realbetrieb zum Ergebnis haben, Nachrüstungen vorantreiben, unterschiedliche Personengruppen für das Thema Abbiegeunfälle sensibilisieren und dabei unterstützen, Empfehlungen für die politische Meinungsbildung zu entwickeln.
Technische Varianten:
Folgende technische Varianten von Abbiegeassistenten erproben die Teilnehmer:
• Rein optische Unterstützung durch ein Kamera-Monitor-System
• Ultraschall-System mit akustischer und optischer Warnung für den Fahrer
• Kamera-Monitor-System mit Radar-Sensoren für die Warnung
• Intelligente Kameras in zweierlei Ausführungen